Ellweiler

1. Februar 2018|

Ellweiler liegt am Traunbach im Schwarzwälder Hochwald im Hunsrück nahe der Grenze zum Saarland und 7 km von der Kreisstadt Birkenfeld entfernt. Fast 70 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet. Nachbarorte sind Dambach, Neubrücke und Nohfelden.

Die ältesten Spuren einer Besiedelung stammen aus der römischen Zeit. Der Name »Ellweiler« – im Mittelalter Ellenwilre, Elwyler, Elwiler, Elenswilre genannt – deutet auf die Besatzungszeit der Römer. Das Wort »Weiler« kann man von dem lateinischen Wort »Villa« (Landhaus) ableiten. Eine solche »Villa Rustica« war meist eine Art Gutshof, ein landwirtschaftlicher Betrieb, und gleichzeitig oft Land- und Sommersitz der römischen und gallo-romanischen Oberschicht.

Die »Römetsdell« nahe bei Ellweiler war für die Errichtung einer kleinen Ansiedlung sehr ideal. Sie bot am Südhang besonderen Schutz gegen die rauhen Ostwinde. Auch eine römische Straße soll von Birkenfeld über Dambach und Ellweiler zum Schaumberg geführt haben. Unweit von ihr im Flur »Auf Mäuerchen« auf einer rechteckigen flachen Wiese mag sich vielleicht ein kleines Castel befunden haben, das mit Wall, Graben und Pfahlzaun umgeben war. In der Nähe dieser Straße fand man eine Steinkiste mit einer Urne, einer Fibel und einer Fruchtquetsche. „Am Heidenrech“ entdeckte man drei ansehnliche Hügelgräber.

Das deutsche Ellweiler wird zuerst in dem Verzeichnis der Einkünfte des Erzstifts Trier aus der Zeit von 1180-1190 genannt. Seit 633 gehörte die Gemarkung Ellweiler zum Bistum Trier. Etwa um 600 wurde das Kloster Tholey gegründet. Dieses Kloster bezog zu allen Zeiten hier den Zehnten. Neben dem großen Zehnten oder Feldzehnten wurde auch vom Vieh der Zehnt gegeben. Mit zeitweiligen Unterbrechungen soll das Kloster bis 1721 diese Abgaben erhalten haben. Über ein Jahrhundert lang – von 1348 bis 1480 – wurden die Ellweiler Bürger von den Herren zu Hunolstein als Lehensmänner (Vögte) der Erzbischöfe Trier zur Kasse gebeten.

Im Jahre 1480 begann die Herrschaft der Zweibrücker Herzöge über Ellweiler. Sie sind bekanntlich Nachkommen des Wittelsbacher Herzogs Ludwig von Bayern gewesen. Seit 1480 teilte Ellweiler in jeder Hinsicht die Schicksale des Amtes Nohfelden. Aber Ort und Gemarkung müssen von jeher zum Hochgericht Wolfersweiler gehört haben. Verhältnismäßig kurz dauerte die französische Zeit. Vom 16.04.1817 bis zum 26.01.1937 wurde das Oldenburger Ländchen zum Landkreis Birkenfeld, der nun seit 1947 zum Land Rheinland-Pfalz gehört. Die französische Besatzungsmacht vergrößerte damals das von ihr annektierte Saargebiet. 24 birkenfeldischen Kreisgemeinden kamen so an das Saarland und Ellweiler lag nun dicht an der französischen Grenze. In der Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 entschieden sich die Saarländer für eine Angliederung an die Bundesrepublik.

Ellweiler hat eine Predigerkirche von 1776.

Quelle: www.hunsrueck-nahereise.de