Meckenbach

1. Februar 2018|

In einer Talmulde am Rande des Schwarzwälder Hochwaldes, umgeben von Laub- und Nadelholzwäldern, liegt die Ortschaft Meckenbach. Im äußersten Westen des Landkreises Birkenfeld gelegen, bildet die Gemeindegrenze auf mehr als 5 km zugleich die Landesgrenze zum benachbarten Saarland. Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Meckenbach im Jahre 1334. Damals gelobte ein gewisser „Cuno in den Gassen zu Birkenfeld“, dass er sein Gut auf dem Hof in Meckenbach „bessern“ und sich in Zukunft mehr darum bemühen werde, einen guten Zustand zu erhalten. Der Name Meckenbach deutet jedoch darauf hin, dass die Besiedlung bereits einige Jahrhunderte früher stattgefunden hatte, er ist nämlich typisch für die Zeit der fränkischen Landnahme zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert. Doch schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Gemarkung besiedelt. Ein vor dem 1. Weltkrieg von Prof. Dr. H. Baldes untersuchtes Hügelgräberfeld, 500 m südwestlich vom Ort, im Bezirk „Auf dem Bühl in Sangbösch“ gelegen, enthielt Gegenstände aus der frühen Latène-Zeit (bis ca. 225 v. Chr.).

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Pflege (unterster Verwaltungsbezirk) und dem Kirchspiel Achtelsbach, wozu u.a. auch die Ortschaften Brücken (nur rechts der Traun), Traunen, Eisen, Obersötern und Haupenthal, ein Hof zwischen Meckenbach und Obersötern gelegen, gehörten.

Landes- und Gerichtsherr war ab 1480 der Herzog von Zweibrücken. Die Pfalzgrafen von Birkenfeld, Verwandte des Herzogs hatten hier also nichts zu sagen. Die Herren von Sötern und damit das Herzogtum Lothringen hatte das Steuerrecht in der Pflege Achtelsbach inne und bestimmten auch den Pfarrer. Dadurch kam es des öfteren zu Verwicklungen. Z.B. wurde 1523 im Herzogtum Zweibrücken die Reformation durchgeführt, aber zum Missfallen des Landesherren predigte der Achtelsbacher Pfarrer noch einige Jahre katholisch, bis auch in Sötern der Konfessionswechsel vollzogen war.

Wie die Achtelsbacher Kirchenbücher belegen, muß vor 400 Jahren ein milderes Klima geherrscht haben, der Pfarrer fand es nämlich im Jahr 1579 erwähnenswert, dass „mitten im Oktober eine große Kälde gefallen, und die Weintrauben am Stock erfroren“ sind.
Auch geht aus diesen Büchern hervor, dass im Jahre 1609 der Ort Meckenbach aus 7 Häusern bestand und 29 Menschen hier wohnten, 6 Ehepaare, 12 Kinder, 3 Witwen, 1 Knecht und 1 Magd.

Prof. Dr. H. Baldes berichtet, dass im vorigen Jahrhundert in und bei Meckenbach besonders häufig Geld, auch in größeren Mengen gefunden wurde, das vermutlich im Dreißigjährigen Krieg versteckt worden war. Etwas abseits einer Heerstraße gelegen, die von Birkenfeld über Brücken, Achtelsbach, Sötern nach Tholey führte, bot Meckenbach wohl eine gewisse Sicherheit als Zufluchtsort.

Am 25. September 1635, als das flüchtende schwedisch/französische Heer unter Herzog Bernhard von Weimar die oben genannte Heerstraße( Birkenfeld – Tholey) nutzte, um nach Frankreich auszuweichen, entging Meckenbach noch der Katastrophe. Die damals niedergebrannten Ortschaften Brücken, Eisen und Haupenthal wurden erst mehr als 30 Jahre später wieder besiedelt. Aber im Juni 1639 wurde Meckenbach als einzige der umliegenden Ortschaften von spanischen Truppen geplündert, zum Glück aber nicht niedergebrannt.

Bereits von 1971 bis 1975 nahm die Gemeinde Meckenbach mit sehr großem Erfolg an dem damaligen Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teil, wovon mehrere Auszeichnungen auf Landesebene zeugen. Den Höhepunkt stellte damals sicherlich der 23. November 1973 dar, als der Männergesangverein 1896 Meckenbach im Kurfürstlichen Schloß zu Mainz zur Gestaltung der Festlichkeiten, anlässlich der Verleihung der Goldmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an die Gemeinde Meckenbach, beitrug.
Nach rund 30 Jahren und etlichen Veränderungen, z.B. Kanalisation mit Straßenausbau, Bau von Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus, wurde Meckenbach ab 2004 wiederholt durch Wettbewerbskommission bewertet. Sowohl auf Kreisebene als auch im Bezirksentscheid wurden dabei wiederum sehr gute Bewertungen und Platzierungen erzielt.

Die Gemarkung Meckenbach umfasst heute 378 ha, davon sind etwa 220 ha bewaldet und zum größten Teil in Privatbesitz. Das früher sehr landwirtschaftlich geprägte Ortsbild hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Die zum Teil sehr grossen landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Ortslage wurden in den vergangenen Jahren fast alle bebaut, so dass die Gemeinde ein Baugebiet ausgewiesen hat, um die Wünsche nach Bauland für die auswärtigen und einheimischen Interessenten zu befriedigen. Denn obwohl verkehrsgünstig gelegen (5 min. zur Autobahn), wohnt man in Meckenbach sehr ruhig.

Ab und zu geht es auch mal lauter zu. „Schuld“ ist meistens dann ein kleines oder grosses Fest, von denen viele gefeiert werden. Aber ein solcher „Lärm“ wird von einem Meckenbacher nicht als störend empfunden. Im Gegenteil, man wird zum Mitmachen animiert, dann hier lebt ein aufgeschlossenes, gastfreundliches und sangesfrohes Völkchen mit einem ausgesprochenen Sinn für Geselligkeit und Humor.

Quelle: Homepage www.meckenbach.com